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Iphighenie en Tauride, Opera de Paris
Tara Erraught schafft es, die alte und von ihr erinnerte junge Iphigénie zugleich zu sein. Tara Erraught kann das Verängstige wie das Kurzentschlossene wie das Sinnliche. Ihr Sopran schmiegt sich nahtlos dem Text und der Dramatik an, ganz so wie es Gluck für seine Musik wollte und wie er es hier in diesem Meisterstück grandios verwirklicht. Alles ist Abbreviatur, kein Ton ist zu viel, kein Schnörkel zeigt sich. Das Leid und das Leiden werden aus den Klängen herausdestilliert, die mal mythologisches Dunkel sind, mal Hass und Blutdurst, mal Sex und Sehnsucht nach dem Paradies.
Tara Erraught manages to be the old and remembered young Iphigénie at the same time. Tara Erraught can do the frightening as well as the short-determined as the sensual. Her soprano fits seamlessly to the lyrics and drama, just as Gluck wanted it for his music and how he realises it magnificently here in this masterpiece. Everything is abbreviation, no sound is too much, no frills show up. Suffering and suffering are distilled from the sounds, which are sometimes mythological darkness, sometimes hatred and thirst for blood, sometimes sex and longing for paradise.